Direkt zum Inhalt springen

Naturtipp 3

Neophyten - Invasive Problempflanzen

Als Neophyten bezeichnet man jene Pflanzen, die Menschen seit der Entdeckung Amerikas 1492 gezielt oder zufällig in fremde Gebiete einführten. Von den knapp 3000 wildlebenden Pflanzenarten in der Schweiz sind gegen 600 gebietsfremde Pflanzen, sogenannte Neophyten. Von diesen verhalten sich 10 % "invasiv". Da den invasiven Arten bei uns natürliche Feinde oder Krankheiten fehlen, wachsen sie oft sehr schnell, verbreiten sich äusserst effizient und verdrängen die heimische Pflanzenwelt und damit auch Insekten, wie beispielsweise Schmetterlinge. Sie können auch Böschungen destabilisieren, Schäden an Bauwerken anrichten und gesundheitliche Probleme bei Menschen und Tieren hervorrufen. Wegen ihres grossen Schadpotentials müssen sie deshalb aktiv und gezielt bekämpft werden.

Einige Beispiele dieser bei uns häufig vorkommenden Problempflanzen sind der Sommerflieder, das Einjährige Berufkraut, der Kirschlorbeer und die Goldrute.



Der Sommerflieder findet sich häufig in den Gärten. Er wird zwar gerne von Schmetterlingen besucht, ist jedoch keine Futterpflanze für Raupen. Schneiden Sie die verblühten Blüten ab, um die Versamung zu verhindern. Eine gute Alternative ist das Pflanzen eines einheimischen Fliederstrauchs.



Bei obigem Bild handelt es sich um das Einjährige Berufkraut. Bei uns hat sich die Pflanze mit bis zu 50'000 Samen von Schuttplätzen und Ruderalfluren aus immer weiter ausgebreitet und bedrängt nun die einheimische Flora. In den Gärten erscheint sie häufig an Rändern. Die Pflanze muss ausgerissen werden, bevor die Samen reif sind. Mähen hilft bei der Bekämpfung nicht, da die Pflanze schnell wieder austreibt.



Alle Pflanzenteile des Kirschlorbeer enthalten giftige Blausäure. Die Jungpflanzen können mit Wurzeln ausgerissen werden, ältere Bäume müssen gefällt und mit den Wurzeln ausgegraben werden. Um die weitere Versamung zu verhindern, sind die Beeren vor der Samenreife abzuschneiden und zu entsorgen.

Die Amerikanischen Goldruten bilden dichte Monokulturen. Die Neuanpflanzung und Verschleppung ist auf Grund des gesetzlichen Umgangsverbots untersagt. Reissen Sie die Pflanze samt Wurzel aus oder mähen Sie diese vor dem Samenflug und entsorgen Sie das Schnittgut. Wichtig beim Entsorgen: Geben Sie Wurzeln, Blüten, Beeren und Samenstände in den Kehricht, den Rest in den Kompost.

Tipp: Vermeiden Sie die weitere Verbreitung der Neophyten und wählen Sie einheimische Pflanzen.
Viele der invasiven Problempflanzen sind bei uns erst teilweise verboten und im Handel immer noch erhältlich. Vermeiden Sie Neuanpflanzungen dieser invasiven Arten, fragen Sie beim Kauf nach Alternativen und bevorzugen Sie einheimische Pflanzen. Nicht nur der ökologische Wert dieser Pflanzen ist deutlich höher als derjenige der Neophyten. Auch an Farben und Formen übertrumpfen diese viele exotische Pflanzen mit Leichtigkeit. Ausführliche Informationen finden Sie auf dieser Website.