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Naturtipp 5

Schmetterlinge - eine Freude für Auge und Seele

Schmetterlinge tanzen geruhsam über Wiesen dahin - so erträumen wir uns wohl den Sommer. Als hätte die Natur selbstvergessen gespielt, hat sie diese geflügelten Wesen überreich mit Farben und Mustern geschmückt. Schon die alten Griechen liessen sich von ihnen bezaubern und betrachteten Schmetterlinge als Sinnbild der Seele.

Tausende Arten von Schmetterlingen leben in der Schweiz. Zu diesen gehören Tagfalter, Schwärmer, Widderchen oder Nachtfalter. Dokumentiert sind über 200 Tagfalter und Widderchen und rund 3500 Nachtfalter.

Der Lebensraum unserer einheimischen Schmetterlinge ist abwechslungsreich. Die Tiere nutzen Moore, feuchte aber auch trockene Wiesen, lichte Wälder oder Auen als Lebensraum. Die Falter ernähren sich vom Nektar der Blüten. Mohn, Frühlingsaster, Pfingstrosen oder Nelken eignen sich als Futterpflanze für den Frühling. Johanniskraut, Lavendel, Sommeraster, Sonnenblumen oder Thymian dienen als Futterpflanzen im Sommer. Im Herbst ernähren sich Schmetterlinge unter anderem vom Nektar der Herbstanemone, Fetthenne, Efeu, Nachtkerze oder Silberkerze.

Zu den schönsten und häufigsten Schmetterlingen bei uns gehören Schwalbenschwanz, Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Admiral, Aurorafalter, Kleiner Kohlweissling, Zitronenfalter und viele mehr.



Der Schwalbenschwanz ist einer der grössten Schmetterlinge Europas.  Mit 5 bis 8 Zentimetern Flügelspannweite ist der leuchtend gelb gefärbte Schwalbenschwanz ein echter Hingucker in der Natur.



Der Admiral ist ähnlich dem Schwalbenschwanz ein imposanter Falter. Vornehmlich schwarz gefärbt, sind seine Flügelenden weiss getupft und mittig durch die Flügel verläuft eine rote Zeichnung.

Ohne Raupen keine Schmetterlinge!
Ein reichhaltiges Nektarangebot lockt zwar Schmetterlinge in den Garten, doch sie bleiben nur Gäste, wenn wir uns auch um ihre Raupen kümmern. Im Gegensatz zu den Faltern interessieren sie sich nicht für Nektar, sondern haben es auf Blätter einheimischer Pflanzen abgesehen. So lebt die Raupe des Schwalbenschwanzes auf der Wilden Möhre oder dem Fenchel, Raupen von Schachbrett und Ochsenauge ernähren sich von Gräsern und die Larve des Mittleren Weinschwärmers hat sogar eine exotische Futterpflanze auf ihrem Speisezettel: Sie frisst auch die Blätter der Fuchsie.



Nachtfalter sind vornehmlich nacht- bzw. dämmerungsaktiv. Das Nachtleben hat den Vorteil, dass ein Grossteil der Fressfeinde und Nahrungskonkurrenten dann nicht mehr unterwegs ist. Die meisten nachtaktiven Schmetterlinge sehen eher unscheinbar aus. Auf diese Weise können sie sich tagsüber besser vor Feinden verbergen.

Schmetterlinge der Schweiz sind bedroht
Viele einheimische Tagfalter sind heute aus ihren angestammten Lebensräumen verschwunden oder so stark dezimiert, dass ihr Überleben fraglich erscheint. Einige Arten sind in der Schweiz bereits ausgestorben. Dafür gibt es viele Gründe, welche meist mit der Intensivierung der Landwirtschaft und der steigenden Zahl an neu entstehenden Siedlungen einhergehen. Auch der Einsatz von Pflanzenschutzmittel und Lichtverschmutzung halten Schmetterlinge und Raupen fern.

Schmetterlinge im Garten
Mit einem reichhaltigen Angebot von einheimischen Blumen und Gehölzen in unseren Gärten kann den Schmetterlingen geholfen werden. Wildblumen wie Wilde Möhre, Flockenblumen sowie einheimische Gehölze wie Weiden, Schwarzdorn oder Schneeball sind dazu sehr gut geeignet. Die derzeit häufig blühenden Forsythien nützen den Schmetterlingen und Raupen leider nichts. Auch Thujahecken und Kirschlorbeer – beides übrigens giftige Pflanzen – sind für Schmetterlinge ungeeignet.

Tipp: Fördern Sie einheimische Blumen und Sträucher in Ihrem Garten. Pflanzen Sie so, dass vom zeitigen Frühjahr bis zum späten Herbst immer etwas blüht, damit die Schmetterlinge jederzeit ausreichend mit Nektar versorgt werden. Und denken Sie daran, dass auch Raupen Futter benötigen, damit diese uns später als farbenfrohe Schmetterlinge erfreuen können.